Wie man körperliche Betätigung und Sport für Frauen fördert

Das Erste, was Sie tun sollten, ist, sie wissen zu lassen, dass Sie hier sind! Es mag wie eine Kleinigkeit klingen, aber Ihre Kommunikation ist der Schlüssel, um mehr Frauen für Ihre Organisation zu gewinnen - sei es als Teilnehmerinnen oder als Freiwillige.

In diesem Abschnitt gehen wir auf die zentrale Rolle der Kommunikation ein, wenn es darum geht, Frauen zur Teilnahme an körperlicher Betätigung zu ermutigen. Lernen Sie, wie Sie Ihre Botschaft effektiv vermitteln und ein Umfeld schaffen, das Frauen willkommen heißt und sie motiviert, Ihrer Organisation beizutreten.

Die Lernziele lauten wie folgt:

  • Verstehen Sie die Bedeutung klarer Kommunikation bei der Förderung (nicht bei der Predigt????) körperlicher Betätigung und Sport für Frauen.
  • Erlernen effektiver Strategien, um inklusiv zu kommunizieren und Frauen für körperliche Aktivität zu gewinnen.

Grundlagen der GAP-orientierten Kommunikation

Wenn es etwas gibt, das man bei unserem Ziel, die GAP-Frauen anzusprechen, im Hinterkopf behalten sollte, dann ist es wahrscheinlich, dass man nicht einfach nur über Sport reden sollte - denn für viele Mädchen und Frauen ist "Sport" mit einem gewissen Ballast verbunden.

Die Werbung für Sport und körperliche Betätigung bei einer bestimmten Zielgruppe erfordert einige Zeit und Aufmerksamkeit. Was für die breite Masse interessant ist, ist für die Bevölkerungsgruppe, die Sie erreichen möchten, möglicherweise nicht sehr relevant.

Dies gilt vor allem für Frauen, die nicht einfach nur Frauen sind, sondern immer einer bestimmten Gemeinschaft angehören (Kultur/Ethnie/Religion/Identität/Behinderungen), und noch mehr, wenn man sich die Frauen ansieht, die in den spezifischen Stadtvierteln/Gebieten leben, in denen Ihr Verein/Ihre Einrichtung tätig ist: Frauen sind nicht nur eine Kategorie, so dass sich die Gewohnheiten, Bedürfnisse und Interessen erheblich unterscheiden können. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, eine "Ad-hoc"-Strategie für die Vermarktung Ihres Sportprogramms auszuarbeiten, um mehr Frauen für den Sport zu gewinnen.

Um Ihnen eine Perspektive und ein besseres Verständnis für Frauen im Sport zu vermitteln, möchten wir Ihnen die Lektüre einer kürzlich von ENGSO durchgeführten Umfrage empfehlen:

Im folgenden Abschnitt finden Sie einige Schlüsselelemente zur Bewertung Ihrer Kommunikation und einige Tipps, wie Sie eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie entwickeln können, um mehr Frauen für Sport und körperliche Aktivitäten zu gewinnen.


Checkliste zur Bewertung Ihrer aktuellen Kommunikation

Heutzutage entwickelt jede Organisation einen Kommunikationsplan, damit sie darüber informieren kann, was die Organisation macht und wie man ihrer Arbeit folgen kann.

Allerdings ist die Kommunikationsstrategie manchmal recht willkürlich und der Stil erreicht nicht das Ziel, das man gerne erreichen möchte. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen richtigen "Kommunikations-Check-up" durchzuführen, um sicher zu sein, dass die geleistete Arbeit und der Aufwand in die richtige Richtung gehen.

Nachfolgend finden Sie 10 Leitfragen, die Sie nutzen können, um den Inhalt Ihrer Kommunikation für Ihre weibliche Zielgruppe zu ändern/anzupassen:

  1. Kontext Ihrer Zielgruppe: Haben Sie eine klare Vorstellung von der Zusammensetzung der Nachbarschaft / der Region, in dem Ihr Bewegungs-/ Sportprogramm durchgeführt wird? Tipps: Denken Sie daran, dass einige Frauen in manchen Gemeinden keinen direkten Zugang zu Online-Kommunikationsmitteln haben, so dass nur eine persönliche und direkte Kommunikation mit ihnen funktionieren kann.
  2. Die Bedürfnisse: Kennen Sie die Frauen, die Sie ansprechen wollen?
    • Wer sind die Frauen, die in Ihrer Nachbarschaft leben? Was sind ihre Bedürfnisse, ihre Gewohnheiten?
    • Wie oft holen Sie sich Feedback von Ihren Empfängern über die Wirksamkeit Ihrer Kommunikation?
    • Bieten Sie Informationen in mehreren Sprachen an, falls dies für Ihre Zielgruppe relevant ist?
      Tipps: Achten Sie darauf, dass Sie die Details einbeziehen, die für die jeweilige Zielgruppe ansprechend sein können: nicht alle Frauen haben den gleichen Lebensstil.
  3. Überprüfen Sie Ihr "Produkt/Angebot": Haben Sie überprüft, ob das Programm, das Sie anbieten, wirklich den Bedürfnissen/Anforderungen/Zeitplan der Frauen in Ihrer Nachbarschaft / Region entspricht?
    Tipps: Betonen Sie die Besonderheit des Programms für Ihre Zielgruppe von Frauen. Um Ihre Aktivität einem breiteren Publikum - insbesondere Frauen - zu verkaufen, müssen Sie möglicherweise die "sportliche" Sprache abschwächen, um einige der negativen Assoziationen zu vermeiden.
  4. Veranstaltungsort/Ort: Hatten Sie einen speziellen Bereich oder einen Zeitpunkt, der Frauen für Sport/ bei körperlicher Betätigung gewidmet war, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sicher und/oder ausschließlich teilzunehmen?
    Tipps: Denken Sie daran, dass für einige Frauen die Sicherheit und Exklusivität des Programms ausschlaggebend für die Entscheidung ist, mit körperlicher Betätigung zu beginnen.
  5. Bilder: Welche Bilder haben Sie ausgewählt, um Ihr Programm zu bewerben?
    Tipps: Die von Ihnen ausgewählten Bilder/Visuals sind sehr wichtig. Achten Sie darauf, die Bilder abwechslungsreich zu gestalten und sich auf den Nutzen des Programms und nicht auf die Leistung zu konzentrieren. Auch Farben sind wichtig. Versuchen Sie, vielfältig zu sein und attraktive Palette zu verwenden.
  6. Sprache: „Sprechen“ Sie mit Ihrer Zielgruppe?
    • Sind Ihre Mitteilungen klar und prägnant und vermeiden Sie unnötigen Fachjargon?
    • Haben Sie darüber nachgedacht, ob Ihre Kommunikation für Personen mit unterschiedlichem Lese- und Schreibniveau zugänglich ist?
    • Sind Ihre Nachrichten kultursensibel und respektvoll gegenüber unterschiedlichen Perspektiven?
    Tipps: Die verwendete Sprache ist sehr wichtig, damit sich Ihr Ziel willkommen fühlt: Halten Sie Ihre Sprache offen und inklusiv und achten Sie auf die Geschlechtsform in Ihrer Muttersprache.
  7. Kanal: Welchen Kanal können Sie nutzen, um das Bewegungs-/Sportprogramm für Frauen zu bewerben?
    • Sind Ihre Kommunikationskanäle vielfältig und für ein breites Publikum zugänglich?
    Tipps: Stellen Sie sicher, dass Sie vielfältige Tools nutzen, um Ihr Angebot zu bewerben, und konzentrieren Sie sich nicht nur auf Online-Tools. Bedenken Sie, dass Flyer, Tage der offenen Tür oder Präsentationen bei bestimmten Veranstaltungen manchmal effektiver sind als viele Beiträge, die in sozialen Medien und per E-Mail veröffentlicht werden. Außerdem „spricht“ jedes Tool eine andere Zielgruppe mit einer anderen Sprache. Stellen Sie sicher, dass Sie wissen, welchen Kanal Sie für Ihre spezifische Gruppe verwenden sollten.
  8. Timing: Wann haben Sie geplant, Ihre Kommunikation zu veröffentlichen?
    Tipps: Der Zeitpunkt für die Kommunikation einer bestimmten Botschaft ist sehr wichtig: Jeder Kanal wird zu einer bestimmten Zeit konsumiert, und auch der Zeitraum des Jahres kann beim Senden einer bestimmten Botschaft eine sehr ausschlaggebende Rolle spielen. Prüfen Sie die Gewohnheiten Ihrer Zielgruppe und wählen Sie den richtigen Zeitpunkt, um Ihre Botschaft zu verbreiten und die gewünschte Personengruppe zu erreichen.
  9. Struktur: Haben Sie einen spezifischen Kommunikationsplan für Ihr Sportjahr erstellt?
  10. Personen: Wer ist an der Kommunikation Ihres Programms beteiligt?
    • Berücksichtigen Ihre Kommunikationsmaterialien die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen?
    • Wer wird Ihr Verbündeter/Relais bei der Verbreitung der Botschaft sein?

Die Do’s und Don’ts für inklusive Kommunikation

Inklusive Kommunikation ist von entscheidender Bedeutung, wenn Sie mehr Frauen und Diversität in Ihr Sportprogramm einbeziehen möchten. Es geht über die moralische Verpflichtung hinaus; es ist ein strategischer Vorteil. Wenn Menschen inklusive Kommunikation lesen/hören, haben sie das Gefühl, dass es Raum für sie gibt und dass sie versuchen könnten, einen ersten Schritt zu machen. Wie kann also eine inklusive Kommunikation gewährleistet werden?

Von GAP empfohlene DOs für inklusive Kommunikation
  1. ✅ Inklusive Sprache verwenden:

    *Beachten Sie:\* Wählen Sie eine Sprache, die neutral, respektvoll und frei von Geschlechterstereotypen ist.

    *Warum:\* Inklusive Sprache schafft eine einladende Umgebung für alle, unabhängig von Geschlecht oder Hintergrund.

  2. ✅ Vielfalt repräsentieren:

    *Beachten Sie:\* Fügen Sie vielfältige Bilder und Visuals hinzu, welche die unterschiedlichen Hintergründe und Erfahrungen Ihres Publikums widerspiegeln.

    *Warum:\* Visuelle Darstellung fördert das Zugehörigkeitsgefühl und sorgt dafür, dass sich jeder gesehen und gehört fühlt.

  3. ✅ Barrierefreiheit ist wichtig:

    *Beachten Sie:\* Stellen Sie sicher, dass Ihre Kommunikation sowohl schriftlich als auch visuell für Menschen mit Behinderungen zugänglich ist.

    *Warum:\* Barrierefreiheit fördert den gleichen Zugang und das gleiche Engagement für alle.

  4. ✅ Feedback einholen und darauf reagieren:

    *Beachten Sie:\* Holen Sie regelmäßig Feedback von Ihren Empfängern ein und nutzen Sie es, um Ihre Kommunikationsstrategien zu verbessern und zu verfeinern. Anonyme Umfragen ermöglichen offenes Feedback. Mithilfe von Vorschlagsboxen kann jeder bequem Ideen einreichen. Ergreifen Sie Maßnahmen, um Vertrauen aufzubauen.

    *Warum:\* Feedback stellt sicher, dass Ihre Kommunikation auf die sich entwickelnden Bedürfnisse und Vorlieben Ihres Publikums abgestimmt ist.

  5. ✅ Kulturelle Sensibilität aufbauen:

    *Beachten Sie:\* Seien Sie in Ihren Nachrichten kulturell sensibel und respektieren Sie unterschiedliche Perspektiven und Praktiken.

    Techniken wie Rollenspiele mit umgekehrten Status fördern das Verständnis und helfen dabei, Ihre Botschaft angemessen umzuformulieren. Diese Perspektivenübernahme-Übungen bringen neue Erkenntnisse, die den für integrative Kommunikationsinhalte erforderlichen Denkwandel ermöglichen.

    *Warum:\* Kulturelle Sensibilität schafft Vertrauen und vermeidet mögliche Missverständnisse.

  6. ✅ Machen Sie inklusive Kommunikation wünschenswert

    *Beachten Sie:\* Teilen Sie Ihre Strategie mit allen Ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und Freiwilligen, um konsequent zu sein, was Schulung und Anreize bedeutet. Bieten Sie dazu regelmäßig Auffrischungskurse an, die sich explizit auf inklusive Kommunikation konzentrieren. Erkennen Sie, dass die Modellierung von Inklusion für Ihre Organisation von entscheidender Bedeutung ist, und weisen Sie ausschließende Fehltritte respektvoll darauf hin. Integrieren Sie Kennzahlen zur inklusiven Kommunikation in Leistungssysteme. Heben Sie die Einbeziehung von Trainern und Mitarbeitern in Ihrer Kommunikation hervor, um Diversität zu fördern.

    *Warum:\* Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen und Mitglieder priorisieren das, was geschätzt wird und sich bei der Schulung besser anfühlt. Kontinuierliches Einüben von Fertigkeiten ist für nachhaltige Veränderungen unerlässlich.

GAP empfiehlt Verhaltensregeln für inklusive Kommunikation
  1. ⛔ Stereotypische Bilder

    *Vermeiden Sie:\* Verwenden Sie keine Bilder, die Stereotypen aufrechterhalten oder Geschlechternormen verstärken.

    *Warum:\* Stereotype Bilder können Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund entfremden und entmutigen.

  2. ⛔ Ausschlusssprache::

    *Vermeiden Sie:\* Verwenden Sie keine Sprache, die bestimmte Gruppen bewusst oder unbewusst ausschließt oder marginalisiert.

  3. ⛔ Barrierefreiheit ignorieren:

    Übersehen Sie in Ihrer Kommunikation keine Aspekte der Barrierefreiheit um Personen mit Behinderungen nicht auszuschließen.

    *Warum:\* Das Ignorieren der Barrierefreiheit schränkt Ihr Publikum ein und verstößt gegen die Grundsätze der Inklusivität.

  4. ⛔ Homogenität vorausgesetzt:

    *Vermeiden Sie:\* Gehen Sie nicht von einem homogenen Publikum aus; schätzen Sie Diversität und geben Sie dieser Anerkennung.

Denken Sie daran, dass der Schlüssel zu integrativer Kommunikation in der sorgfältigen Berücksichtigung der unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen Ihres Publikums liegt. Ziel dieser Leitlinien ist es, eine Kommunikation zu schaffen, die respektvoll, einladend und für alle zugänglich ist.


Inspirierende Kommunikationskampagne und ihre Wirkung

Nachfolgend sehen Sie fünf Online-Kampagnen, die sich darauf konzentrieren, mehr Frauen in den Sport einzubeziehen.

Die Absicht besteht darin, Ihre Arbeit zu inspirieren und Ihnen bei der Erstellung einiger Inhalte für Ihre Kampagne zu helfen, um mehr Frauen anzusprechen.


Ressourcen, um fortzufahren

Wenn Sie noch weiter fortfahren und mehr über inklusive Kommunikation und Kampagnen erfahren möchten, um mehr Frauen für die Teilnahme am Sport zu gewinnen, finden Sie hier eine ausgewählte Liste von Ressourcen:

  1. “Insight Pack: Marketing to Women” - Women In Sport - https://womeninsport.org/resource/marketing-to-women-insight-pack/
  2. “How to Attract New Female Participants to Your Sessions” - UK Coaching - https://www.ukcoaching.org/resources/topics/guides/how-to-attract-new-female-participants-to-your-ses
  3. “Inclusive Communications Guide” - University of Wisconsin - https://uc.wisc.edu/inclusive-communications-guide/

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